Was sind eigentlich “Kinderläden”?
Bestimmt habt ihr schon einmal von „Kinderläden“ gehört. Der Name ist zunächst etwas irreführend. Natürlich kann man dort keine Kinder kaufen!
Laura ist Vorstandsmitglied in einem Lichtenberger Kinderladen und berichtet über die Besonderheiten dieser Kitas.
Diese Einrichtungen werden umgangssprachlich so genannt, da man sie oft in ehemaligen Ladengeschäften findet, durch deren große Ladenfenster man in die Räume sehen kann. „Kinderläden“ sind meistens sogenannte Elterninitiativ-Kindertagesstätten, kurz EKTs. Hier haben sich Eltern zusammengefunden, die gemeinsam eine Kita gegründet haben, zum Teil aus ganz unterschiedlichen Gründen: manche möchten gerne einen kleineren, familiären Betreuungsort für ihre Kinder schaffen, andere bevorzugen ein bestimmtes pädagogisches Konzept, das sie in den großen Kitas nicht finden, und wieder andere finden einfach keinen anderen Kita-Platz und werden deshalb selbst aktiv.
Kinderläden sind meistens recht klein, sowohl was die Räumlichkeiten betrifft als auch die Anzahl der Kinder, die dort betreut werden. In unserem Kinderladen werden 25 Kinder von 4 Erzieher*innen betreut. Außerdem haben wir immer eine*n berufsbegleitende*n Auszubildende*n sowie eine*n FSJler*in, hin und wieder auch Praktikant*innen sowie Springer*innen, also Aushilfen, die uns unterstützen, wenn Personalnotstand ist (zum Beispiel durch Urlaub oder Krankheit).
In Elterninitiativ-Kitas müssen die Eltern – der Name verrät es schon – Initiative zeigen, d.h. tatkräftig mit anpacken. Eltern übernehmen eine Vielzahl von Aufgaben: in der Leitung und Verwaltung der Kita, in verschiedenen Arbeitsgruppen (Spielzeuge reparieren, einkaufen, putzen usw.) aber zum Teil auch in der Kinderbetreuung, beispielsweise wenn die Erzieher*innen ihre wöchentliche Teamsitzung machen.
Natürlich bedeutet das zusätzliche Arbeit für die Eltern, was manchmal neben dem Familien- und Berufsleben sehr schwierig ist. Eltern sollten sich daher, bevor sie ihr Kind in einem Kinderladen anmelden, genau überlegen, ob sie das Engagement und die Zeit für die Mitarbeit in einer Elterninitiative aufbringen können. Aber die Vorteile liegen klar auf der Hand: die Eltern können aktiv und kreativ den Ort mitgestalten, an dem ihre Kinder 5 Jahre lang sehr viel Zeit verbringen.
Mehr Informationen
- Dachverband der Berliner Kinder- und Schülerläden DaKS
https://www.daks-berlin.de/